KURIOSES SPIEL IN RADEBEUL September 2021
Vom ersten Spiel der verkürzten Oberliga im Mitteldeutschen Spielverbund (MdSpV) kehrten die Chemnitz Crusaders mit einem knappen Sieg nach Hause zurück. Nach einem fairen, umkämpften und in einigen Belangen auch kuriosem Spiel bei den Radebeul Suburbian Foxes stand am Ende ein 0:6 (0:0/0:0/0:0/0:6) auf der Anzeigetafel. Personelle Engpässe inkl. kurzfristiger Ausfälle hatten die Chemnitzer Defense quantitativ stark schrumpfen lassen. Ganz besonders betraf das die Linebacker, wo nur noch ein einziger etatmäßiger Linebacker zur Verfügung stand. So mussten andere Spieler auf eher ungewohnten Positionen in die Bresche springen - wie die Defensive Backs Florian Pfeil (#31) und Mario Lange (#47) oder auch durch Unterstützung aus der Offense mit William Peger (#96). Aber auch andere Spieler rotierten hin und wieder auch in Defense auf das Feld. Das es zunächst dadurch zu Abstimmungsproblemen kam, konnte man insbesondere zu Anfang des Spiels sehen. Aber mit Verlaufe des Spielgeschehens schliffen sich die Abläufe ein. Das Spiel selbst entwickelte sich zu einem Turnover-Festival. Drei Interceptions durch die Radebeuler Defense und drei Interceptions durch die Chemnitzer Defense - zweimal Manuel Kreische (#40) und einmal Dominique Ittner (#30) - in den ersten drei Vierteln sprechen eine deutliche Sprache.
Kurioser war jedoch eine andere Szene. Die Radebeuler Offense stand im vierten Versuch kurz vor der Chemnitzer Endzone. Der Quarterback wirft den Ball zu seinem Receiver, dieser fängt den Ball und läuft parallel zur Goalline über das Feld. Jubel auf Radebeuler Seite, der Receiver spikt den Ball und - Fumble und eine gelbe Flagge. Was war geschehen? Der Receiver war zwar parallel zur Goalline gelaufen, aber weder er noch der Ball hatten je diese überschritten. Somit war das Spiken des Balls letztlich ein Fumble und da der Ball ins Seitenaus rollte, wechselte somit einfach das Angriffsrecht zu den Chemnitz Crusaders
Nach der Halbzeitpause setzte sich das Geschehen nach bisherigem Schema fort und man konnte durchaus den Gedanken hegen, dass das Spiel auch mal mit 0:0 enden könnte - was im American Football höchst selten vorkommt. Doch zu Beginn des vierten Viertels schien ein weitere kuriose Szene bei den Chemnitz Crusaders noch vorhandene Blockaden zu lösen. Ausgangspunkt war eigentlich ein Punt, mit dem sich die Chemnitz Crusaders vom Angriffsrecht trennen wollten. Doch der Snap war zu kurz, Punter Dominique Ittner (#30) schaffte es gerade noch den Ball aufzunehmen und den heran stürmenden Radebeuler Verteidigern zu entkommen. Allerdings in Richtung eigener Endzone. Im letzten Moment brachte er den Punt noch auf den Weg. Der Ball kam etwa 20 Meter weit, wurde dort aber von eim Radebeuler Spieler berührt und dann von den Chemnitz Crusaders gesichert. Das Angriffsrecht blieb erhalten und das Schicksal nahm seinen Lauf. Es ging einmal über das ganze Feld und am Ende war es Runningback Matti Gruhle (#ä44), der den Touchdown erzielen konnte. Der Extrapunkt gelang nicht - neuer Spielstand 0:6. Radebeul versuchte noch einmal zu kontern, was aber abgewehrt werden konnte.
So fand ein umkämpftes Spiel sein Ende. Trotz vieler Turnover zeigte die Offense Potential und gute Ansätze, hat aber noch einen langen Weg vor sich. Die ersatzgeschwächte Defense steigerte sich von Angriffsserie zu Angriffsserie und konnte so die Gastgeber bei null Punkten halten. Bereits am 9. Oktober steht dann das einzige Heimspiel in diesem Jahr auf dem Programm. Zu Gast auf dem heimischen Usti-Field sind dann die Wernigerode Mountain Tigers.